Ernährungsberater
Karolina Dobrowolska-Zrałka
Fettleibigkeit zählt zu den chronischen Zivilisationskrankheiten. Die neuesten Daten des Berichts der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zeigen, dass bis zu 59 % der Erwachsenen in europäischen Ländern fettleibig oder übergewichtig sind. Dieses Problem betrifft auch jedes dritte schulpflichtige Kind. Aufgrund dieses Ausmaßes lohnt es sich, die mit dieser Krankheit verbundenen Ursachen und Gefahren zu kennen und die Frage zu beantworten: Liegt Fettleibigkeit in den Genen?
Zusammenfassung
- Fettleibigkeit wird unter anderem durch genetische, umweltbedingte, psychologische Faktoren und den Hormonstatus des Körpers bestimmt. Die dominierende Rolle bei der Entstehung dieser Krankheit wird individuellen Verhaltensweisen und Gewohnheiten zugeschrieben, die den modernen Lebensstil eines bestimmten Individuums ausmachen.
- Die genetischen Determinanten von Fettleibigkeit sind sehr komplex. Es wird geschätzt, dass etwa 600 Gene an der Regulierung des Körpergewichts beteiligt sind.
- Die wichtigsten Folgen von Fettleibigkeit sind gesundheitliche Probleme (hohes Risiko für viele schwere Erkrankungen) und psychische Probleme (z. B. geringeres Selbstwertgefühl, Ablehnungsgefühl, mangelnde Selbstakzeptanz).
Fettleibigkeit – Definition
Die Weltgesundheitsorganisation definiert Fettleibigkeit als abnormales und/oder übermäßiges Wachstum von Fettgewebe. Eine andere Definition besagt, dass Fettleibigkeit eine Zunahme des Körpergewichts (deutlich über den Normalwerten) ist, die durch eine übermäßige Entwicklung von Fettgewebe verursacht wird. Die Regeln zur Klassifizierung des Normalgewichts basieren auf anthropometrischen Indikatoren, die Aufschluss über individuelle Körperparameter geben. Die nützlichste (wenn auch nicht die einzige) Diagnosemethode für Fettleibigkeit ist der Body-Mass-Index (BMI).Body-Mass-Index). Es liefert kein direktes Maß für Fettleibigkeit (es berücksichtigt nicht die Körperzusammensetzung, einschließlich Muskel- und Knochenmasse), wird jedoch als das praktischste Verfahren angesehen, da keine spezielle Ausrüstung erforderlich ist und es nicht invasiv ist. Der BMI wird berechnet, indem das Körpergewicht durch das Quadrat der Körpergröße (kg/m2) geteilt wird. Nach WHO-Standards wird Adipositas bei Erwachsenen mit einem BMI-Wert ≥ 30 kg/m2 diagnostiziert. Dieses Ergebnis ist unabhängig von Alter und Geschlecht. Der zweite Indikator, der in der Praxis zur Diagnose von Fettleibigkeit verwendet wird, ist die WHR (Verhältnis Taille-Hüfte). Es ist das Verhältnis von Taillenumfang zu Hüftumfang. Dieses Messgerät zeigt die sogenannte zentrale Fettleibigkeit an, also eine übermäßige Fettansammlung im Bauchbereich. Um Ihre WHR zu berechnen, messen Sie die schmalste Stelle Ihrer Taille und die breiteste Stelle Ihrer Hüfte und teilen Sie dann Ihren Taillenumfang durch Ihren Hüftumfang. Für diesen Indikator gelten unterschiedliche Normen für Frauen und Männer:- WHR > 0,8 – weist auf abdominale Fettleibigkeit bei Frauen hin;
- WHR > 1,0 – weist auf abdominale Fettleibigkeit bei Männern hin.
Liegt Fettleibigkeit in den Genen?
Die genetischen Determinanten von Fettleibigkeit sind sehr komplex. Es wird geschätzt, dass etwa 600 Gene an der Regulierung des Körpergewichts beteiligt sind. Es ist auch erwähnenswert, dass diese Krankheit erblich ist. Fettleibigkeit bei beiden Elternteilen erhöht das Risiko dieser Krankheit bei erwachsenen Kindern um das 13-fache, bei Betroffenheit eines Elternteils sogar um das 4- bis 5-fache. Die Vererbung der Neigung zu Fettleibigkeit liegt bei bis zu 33 %. Forschungsergebnisse Sie weisen nicht auf ein Gen hin, das direkt für Fettleibigkeit verantwortlich ist. Eine einzige Mutation reicht selten aus, um eine Krankheit auszulösen – viel häufiger ist das Zusammenwirken vieler Gene erforderlich. Gene im Zusammenhang mit:- Kontrolle der Energiebilanz, z.B. das für Leptin kodierende Gen (LEP), das Gen für die Anfälligkeit für Fettleibigkeit (FTO);
- Appetitkontrolle, z.B. Gene, die für Leptin (LEP) und Neuromedin B (NMB) kodieren;
- der Prozess der Adipogenese, z.B. das Gen, das für das insulinabhängige Protein (INSIG2) kodiert;
- Fettstoffwechsel, z.B. Gene, die für Aquaporin (AQP7) und Perilipin (PLIN) kodieren;
- Fettsäureoxidation, z.B. das für Syrtuin 1 kodierende Gen (SIRT1);
- Insulinsekretion, z.B. Gene, die für Insulin (INS) und Interleukin 1 (IL-1) kodieren;
- und unterstützende Gene, z.B. Gene, die für Katalase (CAT) und Resistin (RETN) kodieren.
Andere Ursachen für Fettleibigkeit
Die Pathogenese von Fettleibigkeit ist multifaktoriell. Sein Auftreten wird nicht nur durch genetische Faktoren beeinflusst, sondern auch durch Umweltbedingte, psychische oder endokrine Störungen. Es handelt sich um einen sehr wichtigen Umweltfaktor, der das Risiko für Fettleibigkeit deutlich erhöht Einschränkung der körperlichen Aktivität und eines sitzenden Lebensstils. Dies hängt mit der Entwicklung des Verkehrs und der gleichzeitigen Mechanisierung der Arbeit zusammen verbesserter Zugang zu Nahrungsmitteln (einschließlich Fast-Food-Produkten, die kalorienreich und nährstoffarm sind, aber leicht erhältlich und günstiger als ihre gesunden Ersatzprodukte). Hervorzuheben ist auch, dass Nahrung früher hauptsächlich dazu diente, den Hunger und die Nährstoffbedürfnisse des Körpers zu stillen, heute aber auch zum Vergnügen geworden ist. Die Folge ist, dass wir heutzutage oft mehr essen, als wir wirklich brauchen. Zu den psychologischen Determinanten von Fettleibigkeit gehören unter anderem: Störungen des Selbstregulationsmechanismus, der Überzeugungen und Erwartungen des Einzelnen sowie Schwierigkeiten bei der Bewältigung von Stress und Emotionen. Störungen des Selbstregulationsmechanismus führen dazu, dass die aufgenommene Nahrungsmenge nicht kontrolliert werden kann und zu übermäßigem Essen führt. Ein negatives Selbstbild, ein geringes Selbstwertgefühl, Pessimismus und eine externe Kontrollüberzeugung sind Überzeugungen und Erwartungen, die ebenfalls zu übermäßigem Essen führen können. Stress und Schwierigkeiten im Umgang mit Emotionen machen Essen zu einer Form der Problembewältigung. Es lenkt die Aufmerksamkeit von unangenehmen Reizen ab, vermeidet Gefahren, reduziert unangenehme Emotionen und wirkt beruhigend. Auch endokrine Störungen können die Ursache für Fettleibigkeit sein. Am häufigsten sind Fortgeschrittene, unbehandelte Hypothyreose, Cushing-Syndrom oder Wachstumshormonmangel. Obwohl Fettleibigkeit durch viele Faktoren verursacht wird, ist dies der Fall Die dominierende Rolle wird den individuellen Verhaltensweisen und Gewohnheiten zugeschrieben, die den Lebensstil eines bestimmten Individuums ausmachen. Es ist zu bedenken, dass die Grundlage für die Entwicklung von übermäßigem Körpergewicht ein gestörter Energiehaushalt ist (eine Situation, in der die verbrauchte Energie die verbrauchte Energie übersteigt).Gesundheitliche und soziale Folgen von Fettleibigkeit
Fettleibigkeit betrifft wirkt sich negativ auf verschiedene Aspekte des Lebens aus – vor allem auf unsere Gesundheit. Menschen mit übermäßig viel Fettgewebe haben ein höheres Risiko, schwere Krankheiten zu entwickeln, darunter Typ-II-Diabetes, Krebs, Gelenkdegeneration, Erkrankungen der Atemwege, des Verdauungssystems und des Herz-Kreislauf-Systems (insbesondere Bluthochdruck, ischämische Erkrankungen und Herzinsuffizienz). Auch Menschen mit Fettleibigkeit sind gefährdet negative soziale und psychologische Folgen. Sie stoßen häufig auf Ablehnung und werden als weniger attraktiv wahrgenommen. Übermäßiges Körpergewicht wirkt sich häufig negativ auf das Selbstwertgefühl aus und führt zu mangelndem Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten. Darüber hinaus kann es zum Auftreten negativer Emotionen kommen (Traurigkeit, Bedauern und ein Gefühl der Einsamkeit). All dies erhöht das Risiko einer Depression bei übergewichtigen Menschen (insbesondere bei Teenagern). Bei diesen Menschen ist die soziale, kulturelle und körperliche Aktivität häufig eingeschränkt. Sie isolieren sich aus Angst vor Ablehnung und mangelndem Vertrauen. Die Folge können Schwierigkeiten in sozialen und familiären Beziehungen sein. Fettleibigkeit ist ein ernstes gesundheitliches und soziales Problem. Es trägt zur Entstehung vieler gefährlicher Krankheiten bei und sollte daher bekämpft werden, auch wenn die genetischen Bedingungen manchmal ungünstig sind. Das Thema Fettleibigkeit ist sehr komplex. Der obige Artikel behandelt nur einige Aspekte dieser Krankheit. Die Entwicklung von Technologie und Forschung hat dazu geführt, dass wir immer mehr über Fettleibigkeit, seine negativen gesundheitlichen Auswirkungen und Behandlungsmethoden wissen, aber es besteht immer noch Bedarf, das Wissen zu diesem Thema zu vertiefen.Bibliographie:
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