Ernährungsberater
Karolina Dobrowolska-Zrałka
Die Ernährung eines Sportlers ist ein präzises Puzzle, bei dem jeder Makronährstoff eine bestimmte Rolle spielt. Protein ist die Grundlage der Ernährung trainierender Menschen, unabhängig von der Disziplin – vom Kraftsport über Ausdauersport bis hin zu gemischten Aktivitätsformen. Eine ausreichende Versorgung mit Aminosäuren unterstützt das Wachstum und die Regeneration des Muskelgewebes, beeinflusst die Synthese von Enzymen und Hormonen und unterstützt zudem das Immunsystem, das bei intensivem Training stärkeren Belastungen ausgesetzt ist. Daher lohnt es sich, in der täglichen Ernährung auf die Qualität und Quelle der Proteine zu achten, um die Wirkung des Trainings zu maximieren und das Risiko eines Übertrainings zu minimieren.
Die Entscheidung für das beste Protein hängt von mehreren Faktoren ab: Trainingsziel (Masseaufbau, Kraft, Fettabbau), Allergie oder Unverträglichkeit (z. B. Laktose), Lebensstil (vegan oder traditionell) und individuelle Vorlieben. Der Markt bietet sowohl Molkenpräparate an, die schnell einziehen, als auch pflanzliche Formeln, die oft schonender für empfindliche Mägen sind. Im folgenden Ratgeber analysieren wir Wissenswertes über die Rolle von Proteinen in der Ernährung eines Sportlers, vergleichen Whey- und Pflanzenproteine und besprechen die besten Zeitpunkte für den Verzehr.
Bei einer ausgewogenen Proteinstrategie kommt es nicht nur auf Quantität, sondern auch auf Zeit und Qualität an – regelmäßige Proteindosen mit vollständigem Aminosäureprofil, angepasst an den Tagesrhythmus und das Training, garantieren eine konstante Unterstützung anaboler Prozesse. Dadurch erhalten die Muskeln Treibstoff für das Wachstum, die Regeneration wird nicht unterbrochen und der Körper kommt mit oxidativem Stress besser zurecht. Ich lade Sie ein, es zu lesen, es wird Ihnen dabei helfen, die am besten geeignete Proteinquelle auszuwählen und diese optimal in die Ernährung eines Sportlers einzuplanen.
Die Bedeutung von Protein in der Ernährung eines Sportlers
Sportler sind einem erhöhten Muskelproteinumsatz ausgesetzt, da intensives Training zu Mikroschäden an den Fasern führt. Reparaturprozesse erfordern eine ständige Zufuhr von Aminosäuren, insbesondere von exogenen, die der Körper nicht selbst synthetisieren kann. Eine hohe Proteinzufuhr (1,6–2,2 g pro kg Körpergewicht und Tag) trägt zur Aufrechterhaltung einer positiven Stickstoffbilanz bei, die für das Wachstum und den Erhalt der Muskelkraft notwendig ist.
Darüber hinaus reguliert das Protein den Spiegel anaboler Hormone wie Insulin und Wachstumshormon und unterstützt die Produktion von Antikörpern und Reparaturenzymen. Bei Sportlern ist die Immunität des Körpers vor allem nach langen und anstrengenden Trainingseinheiten häufig vorübergehend geschwächt – in diesem Zusammenhang kann eine ausreichende Versorgung mit Proteinen das Infektionsrisiko verringern und die Rückkehr zur vollen Fitness beschleunigen.
Es lohnt sich auch, auf den Leucin-Index zu achten, eine Aminosäure, die für die Stimulierung der Muskelproteinsynthese (MPS) von entscheidender Bedeutung ist. Bei der Ernährung einer trainierenden Person sollten Sie darauf achten, in jeder Mahlzeit mindestens 2–3 g Leucin zu sich zu nehmen, was etwa 20–25 g vollständigem Protein entspricht. Dadurch erhält der Körper ein klares Signal, anabole Prozesse zu starten.
Molke vs. Pflanzenprotein
Molkenprotein gilt als Qualitätsstandard: Es zeichnet sich durch höchste Bioverfügbarkeit, schnelle Absorptionsrate und einen hohen Leucingehalt (ca. 10-12 %) aus. Molkenisolate eliminieren außerdem die meisten Laktose- und Fette, was sie zu einer idealen Wahl direkt nach dem Training macht, wenn wir Aminosäuren so schnell wie möglich in den Blutkreislauf transportieren möchten.
Andererseits erfreuen sich pflanzliche Proteine (Erbsen, Soja, Reis) zunehmender Beliebtheit bei Menschen, die unter einer Milchallergie leiden oder eine pflanzliche Ernährung bevorzugen. Obwohl eine pflanzliche Quelle möglicherweise ein unvollständiges Aminosäureprofil aufweist, erzielen geeignete Mischungen (z. B. Erbse + Reis) einen PDCAAS ähnlich dem von Molke (0,85–0,9). Pflanzliche Proteine werden außerdem langsamer verdaut, was eine längere Freisetzung von Aminosäuren begünstigt und das Sättigungsgefühl zwischen den Mahlzeiten unterstützen kann.
In der Praxis kann ein Sportler beide Arten kombinieren: unmittelbar nach dem Training Molke verwenden und tagsüber oder abends Pflanzenmischungen wählen, um die Ernährung abwechslungsreicher zu gestalten und in Pflanzen vorhandene Antioxidantien und Phytonährstoffe bereitzustellen. Dadurch ist es möglich, von den Vorteilen beider Proteinformen zu profitieren.
Wann sollte ein Sportler Protein zu sich nehmen?
Eine optimale Verteilung der Proteinversorgung über den Tag ist der Schlüssel zur Maximierung der Trainingseffekte. Die Highlights sind:
Unmittelbar nach dem Training: Im sogenannten „anabolen Fenster“ (bis zu 60 Minuten nach dem Training) nutzt der Körper schnell resorbierbare Quellen, wie zum Beispiel Molkenisolat, optimal aus – die schnelle Zufuhr von Aminosäuren beschleunigt Regenerationsprozesse.
Tagsüber: Regelmäßige Mahlzeiten alle 3–4 Stunden mit jeweils 20–30 g Protein sorgen für eine konstante Aufrechterhaltung der Muskelproteinsynthese und schützen vor Katabolismus.
Vor dem Schlafengehen: Kasein oder Pflanzenmischungen mit langsamerer Verdauungszeit tragen dazu bei, während der nächtlichen Regeneration eine positive Stickstoffbilanz aufrechtzuerhalten, was besonders nach schwerem Krafttraining wichtig ist.
Quellen
- Campbell B., Kreider R.B., Ziegenfuss T. et al. Positionsstand der International Society of Sports Nutrition: Protein und Bewegung. Zeitschrift der International Society of Sports Nutrition, 2007.
- Phillips S.M. Nahrungsprotein für Sportler: vom Bedarf zum Stoffwechselvorteil. Angewandte Physiologie, Ernährung und Stoffwechsel, 2014.
- Morton R.W., Murphy K.T., McKellar S.R. et al. Auswirkung einer Proteinergänzung auf durch Krafttraining induzierte Zuwächse an Muskelmasse und Kraft: Metaanalyse. British Journal of Sports Medicine, 2018.
- Jäger R., Purpura M., Wilson J.M. et al. Eine systematische Überprüfung der Auswirkungen von Proteinpräparaten auf Muskelmasse, Kraft und Leistung bei gesunden Erwachsenen. Zeitschrift für Sportwissenschaften, 2017.
- Thomas D.T., Erdman K.A., Burke L.M. Gemeinsame Stellungnahme des American College of Sports Medicine: Ernährung und sportliche Leistung. Medizin & Wissenschaft in Sport & Bewegung, 2016.
FAQ
Wie viel Protein braucht ein Sportler pro Kilogramm Körpergewicht?
Die optimale Proteinzufuhr für Sportler liegt in der Regel bei 1,6–2,2 g pro kg Körpergewicht und Tag. Beim Ausdauertraining reicht der untere Bereich (1,6 g/kg) aus, beim Kraftsport oder während der Muskelaufbauphase lohnt es sich, den oberen Bereich (2,0-2,2 g/kg) anzustreben, um den Körper konstant mit Aminosäuren zu versorgen.
Welches Protein ist nach dem Krafttraining am besten?
Nach dem Krafttraining lohnt es sich, zum Molkenproteinisolat zu greifen – es zeichnet sich durch eine sehr schnelle Absorption und einen hohen Leucingehalt (ca. 10-12 %) aus, was die Synthese von Muskelproteinen effektiv stimuliert und den Katabolismus hemmt.
Kann sich ein Sportler ausschließlich auf pflanzliches Protein verlassen?
Ja, wenn er geeignete Mischungen wählt (z. B. Erbsen + Reis, Soja + Erbsen), die ein vollständiges Aminosäureprofil und eine ausreichende Menge Leucin bieten. Es lohnt sich auch, auf Produkte zu achten, die mit zusätzlichen exogenen Aminosäuren angereichert sind.
Wie verteilt man Protein über den Tag?
Es ist am besten, alle 3-4 Stunden 4-6 Mahlzeiten mit jeweils mindestens 20-30 g Protein zu sich zu nehmen. Regelmäßige Zufuhr von Aminosäuren erhält die Muskelsynthese aufrecht und schützt vor Katabolismus zwischen den Trainingseinheiten.
Ist es notwendig, vor dem Schlafengehen Protein zu sich zu nehmen?
Es ist nicht zwingend erforderlich, aber der Verzehr von Casein oder einer pflanzlichen Mischung vor dem Schlafengehen (30–40 g Protein) trägt dazu bei, nachts eine positive Stickstoffbilanz aufrechtzuerhalten, was die Regeneration nach intensivem Training unterstützt.
Welche Proteinformen sollten Sie meiden?
Seien Sie vorsichtig bei Zubereitungen mit hohem Zuckergehalt, künstlichen Süßungsmitteln oder übermäßig verarbeiteten Produkten, da diese den Nährwert verringern und unnötige Kalorien hinzufügen können. Es lohnt sich, Produkte mit möglichst kurzer Zusammensetzung zu wählen.
Wie beeinflusst Protein die Regeneration des Immunsystems?
Aminosäuren, insbesondere Glutamin und Arginin, sind entscheidend für die Funktion von Lymphozyten und Makrophagen. Eine ausreichende Proteinversorgung unterstützt die Produktion von Antikörpern und antioxidativen Enzymen, was dazu beiträgt, dass sich der Körper nach intensiver körperlicher Betätigung schneller erholt.
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