Ernährungsberater
Karolina Dobrowolska-Zrałka
Obwohl Protein für das reibungslose Funktionieren des Körpers notwendig ist, kann ein übermäßiger Verzehr gesundheitsschädliche Auswirkungen haben. Insbesondere bei proteinreichen Diäten, wenn die Menge an Aminosäuren den Bedarf des Körpers deutlich übersteigt, bestehen Risiken im Zusammenhang mit dem Stickstoffstoffwechsel, der Nieren- und Lebergesundheit, dem Säure-Basen-Haushalt und dem Lipidprofil. Es lohnt sich, die möglichen Folgen eines Proteinüberschusses zu kennen, um Ihre Ernährung ausgewogen zu gestalten und unerwünschten Wirkungen vorzubeugen.
Stickstoffstoffwechsel und Nierenbelastung
Bei der Desaminierung von Aminosäuren entsteht Ammoniak, das im Harnstoffzyklus in der Leber in Harnstoff umgewandelt wird. Die Nieren filtern Harnstoff und entfernen ihn aus dem Körper. Eine langfristige hohe Proteinaufnahme (über 2,5 g/kg Körpergewicht) kann die glomeruläre Filtrationsrate (GFR) erhöhen und die Nephrone belasten. Bei gesunden Menschen ist die Anpassung normalerweise sicher, bei Patienten mit anfänglicher Nierenfunktionsstörung kann sie jedoch das Fortschreiten der Nierenerkrankung beschleunigen und zur Ansammlung von Stickstofftoxinen und Ödemen führen.
Auswirkungen auf den Kalzium- und Knochenstoffwechsel
Überschüssiges tierisches Protein erhöht die Säurebelastung des Körpers und erfordert die Pufferung von Wasserstoffionen auf Kosten von Kalzium aus den Knochen. Eine geringe Aufnahme von Kalzium und Vitamin D kann zu einer erhöhten Knochenresorption, einer verminderten Mineraldichte und dem Risiko einer Osteoporose führen. Bei ausreichender Kalziumzufuhr unterstützt Protein jedoch die Kollagensynthese in der Knochenmatrix – daher ist es wichtig, auf eine ausgewogene Ernährung zu achten.
Dehydrierung und Elektrolytungleichgewicht
Der Proteinkatabolismus fördert die erhöhte Ausscheidung von Harnstoff und Elektrolyten, insbesondere Natrium und Kalium. Eine proteinreiche Ernährung kann zu häufigem Wasserlassen und in der Folge zu Dehydrierung führen. Eine unzureichende Flüssigkeitszufuhr erhöht die Belastung der Nieren und kann zu Muskelkrämpfen, Herzrhythmusstörungen und einer verminderten körperlichen Leistungsfähigkeit führen.
Leberbelastung und Verdauung
Leberenzyme, die für den Harnstoffzyklus verantwortlich sind, müssen härter arbeiten, um überschüssigen Stickstoff zu entfernen. Bei Menschen mit Lebererkrankungen (Steatose, Entzündung) kann überschüssiges Protein die Hyperarrhythmie verstärken und zu einer hepatischen Enzephalopathie führen. Darüber hinaus kann zu viel schwer verdauliches Protein (Kollagen, quantitative Pulvermischungen ohne enzymatische Hydrolyse) Blähungen, Bauchschmerzen und Störungen der Darmflora verursachen.
Stoffwechseleffekte und Lipidprofil
Extrem proteinreiche Diäten, insbesondere solche mit viel fettem rotem Fleisch, können den LDL-Cholesterin- und Triglyceridspiegel erhöhen. Ein falsches Gleichgewicht der Makronährstoffe (geringe Versorgung mit Kohlenhydraten und Ballaststoffen) fördert die Insulinresistenz und glykämische Störungen. Es lohnt sich, magere Proteinquellen (Geflügel, Fisch, Pflanzenisolate) zu wählen und eine abwechslungsreiche Ernährung mit Gemüse und Vollkornprodukten einzuhalten.
Besondere Risikogruppen
Menschen mit chronischer Nierenerkrankung, Leberversagen, Nierensteinen oder Gicht sind am stärksten von den Nebenwirkungen einer übermäßigen Proteinzufuhr bedroht. Bei solchen Patienten ist es notwendig, die Ernährung mit einem Arzt und einem Ernährungsberater abzustimmen und die Aufnahme auf die empfohlenen Werte (0,8-1,0 g/kg Körpergewicht) zu begrenzen. Wenn Nierensteine auftreten, ist es wichtig, Flüssigkeit zuzuführen und überschüssige Purine zu vermeiden.
Quellen
- Clinical Journal der American Society of Nephrology – „Dietary Protein and Kidney Function“
- American Journal of Clinical Nutrition – „Auswirkungen einer proteinreichen Ernährung auf die Knochengesundheit“
- European Journal of Nutrition – „Proteinaufnahme, Flüssigkeitszufuhr und Nierenfunktion“
- Journal of Hepatology – „Proteinstoffwechsel bei Lebererkrankungen“
- Ernährung & Stoffwechsel – „Proteinreiche Diäten und Lipidprofile“
- Journal of Urology – „Diätetische Purine, Proteine und Urolithiasis“
- Ernährungsbewertungen – „Auswirkungen einer übermäßigen Proteinaufnahme auf die Gesundheit“
FAQ
Wie berechnet man sichere Obergrenzen für die tägliche Proteinaufnahme?
Der sichere Grenzwert für gesunde Erwachsene liegt bei 2,0–2,2 g Protein pro kg Körpergewicht. Wenn Sie zu Nieren- oder Lebererkrankungen neigen, lohnt sich nach Rücksprache mit dem Arzt eine Reduzierung auf 0,8–1,0 g/kg.
Kann überschüssiges Protein zu Osteoporose beitragen?
Bei einer geringen Kalzium- und Vitamin-D-Zufuhr kann eine hohe Proteinzufuhr die Knochenresorption erhöhen. Bei einer ausgewogenen Ernährung unterstützt Protein jedoch die Synthese von Knochenkollagen und stellt kein Osteoporoserisiko dar.
Wie erkennt man die Symptome von Nebenwirkungen einer proteinreichen Ernährung?
Zu den ersten Anzeichen gehören häufigeres Wasserlassen, Durstgefühl, Muskelkrämpfe, Blähungen und Bauchschmerzen. Im weiteren Verlauf kann es zu Schwellungen, Konzentrationsproblemen, erhöhten Kreatininwerten im Blut und glykämischen Störungen kommen.
Fördert eine proteinreiche Ernährung die Dehydrierung?
Ja, der Proteinkatabolismus erhöht die Ausscheidung von Harnstoff und Elektrolyten. Um dies zu verhindern, sollten Sie pro Gramm Protein, das Sie zu sich nehmen, mindestens 30-40 ml Wasser trinken und Elektrolytgetränke in Ihre Ernährung einbauen.
Wie kann man dem Körper helfen, überschüssige Proteinstoffwechselprodukte zu entfernen?
Der Schlüssel liegt in einer regelmäßigen Flüssigkeitszufuhr, einem erhöhten Verzehr von kaliumreichem Gemüse und Obst sowie einer ballaststoffreichen Ernährung. Die Ergänzung mit Kräutern, die die Nierenfunktion unterstützen (z. B. Brennnessel, Schachtelhalm), kann die natürliche Reinigung des Körpers unterstützen.
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